Ich ignoriere hier die Aspekte des Grauens, des Entsetzens, etc. sowie der operativen Details.
Wenn ein Körper unvollständig sein kann, ist er teilbar.
Wenn von einem menschlichen oder tierischen Körper ein Glied abgetrennt wird, so ist der eine Teil der Körper und der andere Teil das abgetrennte Glied. Wenn ein Körper entlang der Symmetrieachse (längs, sagittal) geteilt wird, so daß zwei spiegelbildliche Hälften entstehen: Werden die beiden Hälften zwar getrennt, aber gemeinsam gesehen, so bilden beide zusammen das Bild oder die Idee des ehemals ganzen Körpers. Wird nur eine Hälfte gesehen, beispielsweise, weil die andere außerhalb des Blickfeldes liegt, so bildet sie die Idee des Körpers, das ist der Körper, den man sieht.
Wo liegt die Grenze zwischen Abtrennung eines Teils und Teilung des Ganzen? Ich denke, daß es zwei mögliche Arten der Körperteilung gibt, bei denen ein Betrachter gefühlsmäßig keinen der beiden Teile als den "eigentlichen" Körper (und den anderen als davon abgetrennten Teil) empfindet: erstens, wie erwähnt entlang der Symmetrieachse, was einleuchtend ist. Zweitens, quer, gleich unterhalb der Arme, so daß Arme, Schultern, Hals und Kopf einerseits, und Brust/Rücken, Bauch, Becken und Beine andererseits die beiden Teile bilden. Der Kopf als sehr wichtiger Teil der Körperwahrnehmung gleicht aus, daß der "untere" Teil größer ist und "noch mehr" (Form, Material) vom ehemaligen Körper besitzt.
Bei der ersten Teilungsart ist der Grund geometrischer Natur, bei der zweiten durch Körperwahrnehmung bedingt. Wird nur der Kopf abgetrennt, so entsteht eine ähnliche Situation, doch meine ich, daß dann doch eher der "Körper", der ja ansonsten vollständig ist, als "eigentlicher" Körper angesehen wird, von dem etwas fehlt.