Von menschenleeren Städten
Meine Reise führte mich letzten Sonntag von der Ostschweizer Grossmetropole St. Gallen nach meiner Oberländer Metropole Wimmis. Mit glänzenden Augen verabschiedete ich meine Freundin, die winkend im Türrahmen ihres Hauses zurückblieb...mein kleiner jedoch Summte fröhlich mit der Servopumpe und war wohl froh endlich von diesem Parplatz runter zu kommen, wo ihm Bienen, Pollen und sonstige Natur arg zugesetzt hatten.
Ich beschloss diese Heimfahrt ohne irgendwelchen mm auf einer Autobahn hinter mich zu bringen - ein gewagtes Unterfangen, wenn man bedenkt, wie viele Autobahnteilstücke, welche fiese, als Autostrasse-getarnte-Zubringerautobahnen, gebaut wurden.
Naja, erstmal gings durchs Toggenburg - vor mir fröhliche Sonntagsausflügler, wir nahmen es gelassen mit dem Gedanken, dass dies wohl nicht die Einzigen sein werden auf dieser Fahrt und schliesslich hatte ich Zeit...immer mit viel Abstand zu all den Opel Records und Ford Glaxies um dann in der Kurve rasant aufzufahren - dem Kurvenfeelingwegen. Irgendwo in der tiefe Pampa des Toggenburgs vor mir 3 Töfffahrer lustig scherzend auf ihren Maschinen - gemütlich cruisend, wie man es, angesichts eines solch schönen Sommers erwartet.
Die Benzinuhr leuchtete wiedermal bedrohlich, und wie jedesmal ärgerte ich mich über ein mangelndes Warngetute, das mir bescheinigte extrem in der Kreide zu stehen. Also Blinker raus und bei der nächsten Tankstelle, denn teuren Most rein.
Als ich dann auf ein langes Teilstück kam - wackeres Geblinke vor mir..Autos standen still, Menschen liefen umher. Warndreiecke - emsiges Getue. Blutlache. Töfffahrer in der Wiese. Splitter überall..
Tragisch. Manchmal geht es schnell - da hat wohl wiedermal der Seitenblick gefehlt. Sowas prägt für die ganze Heimfahrt.
Dann kam ich in besiedelteres Gebiet - sprich an den Zürisee wo sich in Rapperswil die Pedalos dichtandicht drängten, so dass sich die Leute die Sonnencrèmes bequem reichen konnten. Denke nicht, dass sie sich das so vorgestellt hatten. Nichts vom romantischen Beisammensein, kuscheln im Bikini und so weiter..
Naja, ich beschloss dann am Seeufer entlang noch ein Fischlein essen zu gehen, aber nada, Parkplätze sind an Seeufer rar, angesichts dieser doch etwas schwüleren Temperaturen.
Da ein gelber MINI......ich winke wie ein blöder, doch die Pfoten bleiben am Lenkrad kleben, wie es ihm der Fahrlehrer eingetrichtert hat: "DIE HÄNDE BLEIBEN IMMER AM LENKRAD!!" - "und wenn ich schalten muss?" "DAS SIND DETAILS" naja..
Ich cruise durch die doch für Zürich seltsam idyllischen Städtchen, kein Knochen sieht meinen MINI, keine Blondine im Mini-kleid, kein gelangweilter Skater auf einem Mäuerchen. Alle planschen sie, Haut an Haut gedrängt auf den spärlichen Wiesen, sniefen den Schweiss und die Ausdünstung der Mitbadenden, detail werde ich ersparen.
to be continued..