Shell V100 für Fr.1.96

Green-Mini

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28. Dezember 2005
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bei Solothurn
Habe noch einen Artikel zum V100 aus der Solothurner-Zeitung vom 30.7.2005 gefunden.


Fahren mit demselben „Most“ wie Michael Schumacher. Das preist der Benzinmulti Shell seit 100 Tagen an. V-Power 100 heisst das Rezept, ein Benzin mit 100 Oktan. Doch was bringt der teure Super-Most dem Otto Normalautofahrer?

„Der beste Kraftstoff, den ich je gefahren habe“, lobt der Noch-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher Shells neustes Angebot V-Power 100. Doch: Wer eine mehr als zehn Jahre „alte Gurke“ fährt, sollte sich das mehr als 1.70 Franken teure V-Power nicht leisten. Es sind laut Shell modernere Motoren mit Klopfsensoren, die den neuen Treibstoff in mehr Power umsetzen können. Shell-Fachleute betonen, dass auch etwas ältere Triebwerke vom explosiveren Treibstoff profitieren können, „da ihr Oktanzahlbedarf im Laufe des Betriebs beispielsweise durch Ablagerungen erfahrungsgemäss steigt“.

Der Schweizer Tankstellenchef des Benzinmultis, Edgar Bachmann, hebt zudem die Reibungsminderung hervor: „Reibung im Motor minimieren heisst, die Leistung zu steigern.“ Das könne sich je nach Fahrweise in steigender Leistung und Beschleunigung manifestieren oder in geringerem Verbrauch und mehr Laufruhe. Ob auch leichteres Anspringen des Motors resultiert, wird erst der nächste kalte Winter zeigen.

Als „Fixstern im schweizerischen Benzinmarkt“ bezeichnet Shell den neuen Most. So weit mag TCS-Technikchef André Staudenmann nicht gehen. Er erkennt bloss „einen möglichen Ansatz zu einer neuen Benzin-Generation“. Staudenmann: „Vorerst kann dieses Benzin vorab für Autos mit Hochleistungsmotoren wertvoll sein. Sportliche Motoren mit automatischer Kennfeld-Anpassung können den Vorteil echt nutzen, den ein solches Benzin bringen kann. Näher an die Klopfgrenze ran zu können, heisst mehr Leistung.“ Mit den in Massenautos üblichen Motoren oder besonders mit älteren Triebwerken seien Vorteile gegenüber dem billigeren 95-Oktan-Massenbenzin, so Staudenmann, „für Otto Normalverbraucher kaum spürbar“. Der TCS-Experte bestätigt: „Schaden kann das V-Power 100 keinem Motor - höchstens dem Portemonnaie.“

Kritischer reagieren seine Kollegen vom deutschen Automobilclub ADAC. Ein Team testete das neue Benzin in den Autos VW Golf, BMW, Audi und Porsche. Fazit: „Keine signifikanten Leistungssteigerungen.“ Die Werbeaussagen des Herstellers, in denen eine zehnprozentige Leistungssteigerung in Aussicht gestellt wird, konnten die ADAC-Tester nicht bestätigen.

Lediglich bei Golf und Porsche konnten minimale Verbesserungen festgestellt werden, die allerdings mit maximal zwei Prozent im statistisch nicht verwertbaren Messtoleranzbereich lagen. Bei Überholmanövern konnte eine ebenso irrelevante einprozentige Verschlechterung bei BMW und Audi gemessen werden.

Dennoch ist das in Zusammenarbeit mit Ferrari entwickelte und in Deutschland hergestellte Superbenzin in der Schweiz recht gut angelaufen. Rainer Winzenried, Sprecher von Shell Schweiz: „Wir verkaufen schon mehr V-Power 100 als wir an 98-Oktan-Benzin verkauft haben.“ Sehr viel sagt das allerdings nicht aus. Das Bleifrei 98, das jetzt durch V-Power ersetzt wird, verkaufte sich nie in berauschenden Mengen.