Mini mit Bioethanol?

loft

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3. August 2006
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Hallo.
Ich überlege mir, meinen Mini auf den Betrieb mit Bioethanol, also E85, umrüsten zu lassen. Mir gefällt die Idee eines Öko-Mini :) .
Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht?

Gruss.
Loft.
 

ForumAdmin

MINI-GURU
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29. August 2005
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www.mini-power-club.ch
Hallo Loft

Es wäre sicher sinnvoll bei die heutige Benzinpreise auf E85 umzurüsten. Nach meiner Meinung hat keiner hier im Forum oder im Club sein MINI umbauen lassen. Sowie ich erfahren habe ist das Ganze noch in ausbau und wird Agrola (als "Bauerntankstelle") das erste E85 Netz in der Schweiz aufbauen. Fragt sich allerdings wie lange es dauert bis dann E85 überall getankt werden kann. Ich glaube nicht dass Shell, Esso und Co. interessiert sind hier nachzuziehen. In dem Fall wirst du E85 nur bei Agrola tanken werden können.

Eine Alternative wäre auch Gas, auch bekannt als LPG. Ich als Holländer weiss dass in Holland jedes 4. Auto auf LPG umgerüstet wird da dieser Treibstoff in Holland nur ein drittel von normales Benzin kostet. Es ist allerdings mit einer Leistungseinbusse von ca. 15% zu rechnen. Nur ist in der Schweiz LPG anscheinend überhaupt kein Thema obwohl es auch viel weniger Schadstoffe hinterlässt als Benzin und Diesel.

Ich persönlich würde warten bis das Agrola-Netzt ausgebaut ist...
 

raymondQV

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28. Dezember 2007
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nähe Frick
Ich frage mich ob sowas ökologisch überhaupt Sinn macht, denn das Problem besteht darin woraus Bioethanol hergestellt wird, nämlich Mais und Getreide.
Als Folge davon gehen die Weltmarktpreise hoch und die Bewohner der armen Länder dieser Welt können nicht mehr Mais essen weil zu teuer weil wir ihn als Bioethanol verfeuern...

Da verbrenne ich doch lieber Erdöl und lasse den Mexikanern ihre Tortillas.

Hier einer von diversen Artikeln zum Thema: http://www.blick.ch/news/wirtschaft/vontobel/artikel55201

Allein Europa müßte um 20% seines Spritbedarfs mit Biosprit zu decken seine gesamten Ackerflächen nur noch dafür aufwenden, auch wenn Optimisten bisweilen schon von 5m hohen Maispflanzen träumen oder den "Segen" der Biotechnolgie ohne dabei die Tragfähigkeit des Bodens und des Wassers zu beachten der durch Monokulturen ruiniert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Smartini

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5. Juni 2007
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Tja mein Guter. Wenn ich was nicht weiss, lese ich zuerst auch nach. Aber sicher nie im blick. Lass es dir eine Lehre sein und lese richtige Tatsachen. Bio-Ethanol und andere artverwandte Treibstoffe sind die einzige Lösung für die Zukunft, bis wir in der Lage sind futuristische Antriebsarten wie den Warp-Antrieb von Scotty in die Tat umzusetzen, sodass diese die heutigen Antriebe ersetzen können. Weil alles was auf dem Eröl basiert zur Neige geht. Erdgas ebenfalls, aber auch andere Gase eignen sich für den Antrieb, vielleicht musst du schon bald in den Tank furzen um voran zu kommen :lol:

Zum Thema

Als Bioethanol (auch Agraralkohol) bezeichnet man Ethanol, das ausschließlich aus Biomasse (nachwachsende Kohlenstoffträger) hergestellt wurde. Die in der Biomasse enthaltene Stärke wird enzymatisch in Glukose aufgespalten und dieser anschließend mit Hefepilzen zu Ethanol vergoren.

Wird das Ethanol aus pflanzlichen Abfällen, Holz, Stroh oder Ganzpflanzen hergestellt, bezeichnet man es auch als Zellulose-Ethanol. Chemisch gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen Bioethanol und synthetisch hergestelltem Ethanol (aus fossilen Kohlenstoffträgern). Mais als Rohstoff ist für Europa uninteressant, aber Zuckerrüben und Zuckerrüben-Melasse, Kartoffeln so wie die verschiedenen Getreide-Arten werden bereits eingesetzt.

Wie herkömmlicher Alkohol wird Bioethanol durch Fermentation (alkoholische Gärung) aus Zuckern mit Hilfe von Mikroorganismen gewonnen und anschließend durch thermische Trennverfahren aufgereinigt. Für den Einsatz als Treibstoffzusatz wird Bioethanol zusätzlich bis zu einer Reinheit von mehr als 99 % „getrocknet“. Alternativ stehen auch Synthesewege zur Verfügung, die von fossilen Kohlenstoffträgern ausgehen (siehe Hauptartikel Ethanol). Für den Kraftstoff-Einsatz wäre dies aber kaum sinnvoll, da hier gerade der beabsichtigte Zweck eine Substitution fossiler Energie-Rohstoffe ist.

Prozessschritte
  • Um den Zucker (Glucose) aus dem Rohstoff zu gewinnen, muss dieser je nach Art aufbereitet werden:
  • Stärkehaltige Rohstoffe wie Getreide werden vermahlen. Durch enzymatische Zerlegung wird in der Verflüssigung/Verzuckerung die Stärke in Zucker umgewandelt.
  • Zuckerhaltige Rohstoffe wie Melasse können direkt fermentiert werden.
  • Zellulosehaltige Rohstoffe wie Stroh müssen ebenfalls durch Säuren und Enzyme aufgespalten werden.

Das Produkt der Rohmaterialaufbereitung ist eine zuckerhaltige Maische, die in der Fermentation mit Hefe versetzt wird. Es entsteht eine alkoholische Maische mit etwa 12 % Ethanolgehalt. Diese wird in der Destillation/Rektifikation bis zu einer Konzentration von 94,6 % zu sogenanntem Rohalkohol gereinigt. In der Dehydrierung wird der verbleibende Wasseranteil von rund 5 % in einem Adsorptionsprozess mittels Molekularsieb entfernt. Das Endprodukt hat eine Reinheit von bis zu 99,95 %.

Diese hohe Reinheit ist erforderlich, wenn Ethanol mit Benzin gemischt werden soll. In diesem Gemisch würde sich nämlich das Wasser absetzen, mit entsprechenden Folgen im Motor. In Fahrzeugen, die mit reinem Alkohol betrieben werden (wie in den Anfängen in Brasilien) kann auch wasserhältiger, also nicht dehydrierter Rohalkohol eingesetzt werden.
Nebenprodukte

Als Nebenprodukt entsteht Schlempe, welche die Reststoffe der Maische abhängig vom Rohmaterial enthält. Getreideschlempe enthält u.a. Proteine und wird getrocknet als Futtermittel vermarktet (DDGS). Melasseschlempe wird neben Tierfutterzusatz auch als Dünger eingesetzt oder aber zur Dampferzeugung für die Ethanolanlage verbrannt.

Geschichte
Nikolaus August Otto verwendete 1860 Ethanol als Kraftstoff in den Prototypen seines Verbrennungsmotors.

Der Autoindustrielle Henry Ford konzipierte sein legendäres T-Modell, mit dem er die Serienproduktion von Autos revolutionierte, auf der Grundlage, dass Ethanol der eigentliche Kraftstoff für dieses "Volks-Auto" sei. Ford glaubte, dass Ethanol der Treibstoff der Zukunft sei, der zugleich der Landwirtschaft neue Wachstumsimpulse bringen würde: "The fuel of the future is going to come from fruit like that sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust – almost anything".

Nicht zu vergessen ist natürlich (was für ein cooler Begriff, natürlich) Methanol. Wenn wir unseren Forschern die nötige Zeit lassen, werden die sicher bessere Lösungen finden um damit Ottomotoren oder Turbinen etc. anzutreiben.

Methanol ist ein einwertiger Alkohol, der sich vom einfachsten Alkan Methan durch Ersetzung eines Wasserstoffatoms durch die Hydroxylgruppe ableitet. In der Natur kommt er in Baumwollpflanzen, Heracleum-Früchten, Gräsern und in ätherischen Ölen vor. Methanol entsteht auch bei Gärungsvorgängen, z. B. von Zuckerrohrsaft. Bei der Vergärung von Früchten können die darin enthaltenen Pektine u. a. zu Methanol abgebaut werden. In käuflichen alkoholischen Getränken wird aber kaum Methanol gefunden, da Prozessführung, Destillation sowie Lebensmittelkontrolleure für ein hohes Maß an Sicherheit sorgen.

Die Weltjahresproduktion lag im Jahr 2005 bei circa 30 Mio t. Die größten Hersteller sind die Methanex Corporation mit einer Jahresproduktion von 5,3 Mio t mit Sitz in Vancouver, Kanada, und die Methanol Holdings (Trinidad) Ltd. in Trinidad mit einer Produktionsmenge von 4 Mio t/a (Stand 2005).

Historisch wurde Methanol schon im 17. Jahrhundert durch trockene Destillation (= Erhitzen unter Luftabschluss, Pyrolyse) von Laubholz (daher der Trivialname Holzgeist) gewonnen. Im Holzdestillat befanden sich etwa 1,5 - 3 % Methanol, 10 % Essigsäure, 0,5 % Aceton, Essigsäuremethylester, Acetaldehyd, Holzteer und im Gasgemisch Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxid und Ethen. Heutzutage wird Methanol großtechnisch aus Synthesegas hergestellt. Als Nebenprodukte fallen Ethanol und Dimethylether an.

Womit wir wieder beim Thema Ethanol wären.:biggrin:

(Quelle: wikipedia, nicht blick)
 

raymondQV

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28. Dezember 2007
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nähe Frick
Tja mein Guter. Wenn ich was nicht weiss, lese ich zuerst auch nach. Aber sicher nie im blick. Lass es dir eine Lehre sein und lese richtige Tatsachen.
Wow, ein ganz Schlauer, egal ob ich nun zufällig den Blick-Artikel oder was anderes verlinke, das Problem hat der Kollege Vontobel richtig erkannt, es kam übrigens schon in der Rundschau und in weitern Medien.
Nun darfst du BioEthanol aus Tortilla-Mais in deine Smart-Schuhschachtel tanken ;-)
 

Smartini

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5. Juni 2007
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Sieh es von dieser Seite. Das wird zu Revolution und Krieg führen früher oder später. Und danke für deinen persönlichen Seitenhieb. Ich wollte eigentlich damit nur verdeutlichen, dass Ethanol auf jeden Fall eine Alternative sein könnte. Nur muss halt unsere Gesellschaft wieder lernen, dass ein Automobil ein Luxus-Artikel ist. Ansonsten droht eh ein Kollaps. Es kann ja nicht sein, dass immer mehr Autos rumkurven, ich finde es schon in Ordnung, wenn der Sprit immer teuerer wird. Vielleicht schaust du auch mal, was so ein Sportböötchen auf dem Neuenburgersee oder Bodensee an Sprit verbraucht, da langst du dir an den Kopf und kannst nicht mehr sagen, aber ich fahre ja nur 2000 km pro Jahr damit. Vielleicht wäre es aber auch am besten, alles zu verkaufen und sich ein Pferd anzuschaffen. Das läuft mit Hafer und Dünger für den Garten hast du auch. Sich von dieser verschissenen Gesellschaft zurückzuziehen, Stacheldraht um das Grundstück zu ziehen und alles abknallen was den eigenen Grund und Boden betritt. :kugelach:
 

nnim

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5. Mai 2006
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Aargau
Ich mag Pferde nicht besonders :) hehe aber reiten tu ich gern *husthust* ^^

Spass bei Seite. Klar suchen wir neue Treibstoffe. Doch wenn das Biozeug kommt, werden wohl alle Bauern darauf umsatteln.. und wer züchtet mir mein Rind? Heröpfel etc.^^? Ist meine Ansicht...
 

raymondQV

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28. Dezember 2007
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nähe Frick
Das Problem ist doch dass unsere Politiker immer auf ein Thema aufspringen und es dann einfach vorschreiben ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein.

In Brasilien fährt man seit Jahrzehnten mit Alkohol, das ist OK, aber wenn nun die ganze westliche Welt per Dekret E85 einsetzen muss dann reichen die Bio-Ressourcen einfach nicht aus und es werden wertvolle Lebensmittel für billigen Sprit verschwendet.

Darum hat Vontobel in seinem Artikel mit den Konsequenzen schon recht, auch wenn es im Blick steht...
Mit der Erdöllobby hat das nichts zu tun, denn der Ami-Präsident kommt ja aus dieser Ecke und schreibt nun ebenfalls einen Alkohol-Anteil vor.
 

nnim

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5. Mai 2006
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Aargau
Neeneee.. ich esse für mein Leben gern :) ich gebe mehr geld für essen als für MINI aus^^ hehe

Btw.. das mit dem Furzen gefällt mir... nur dan werden die Bonenpreise steigen hehe ^^
 

loft

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3. August 2006
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Hallo.

Danke für die Antworten.
Ich habe mich natürlich auch schon schlau gemacht. Ich hätte keine moralischen Bedenken, Bioethanol zu tanken, hier, jetzt, in der Schweiz.
Das Bioethanol, das hier angeboten wird, nämlich bei einigen Tankstellen von Agrola, und bei bislang einer einzigen bei Avia, wird auch in der Schweiz hergestellt, bei einer Firma in Attisholz (SO), als Nebenprodukt bei der Holzverarbeitung. Da hungert also niemand und es verteuern sich auch keine Tortillas.

Drei Hersteller gibt es soviel ich weiss, die in der Schweiz Autos mit Flexifuel anbieten: Volvo, Saab und Ford.
Ich interessiere mich aber zwar für Flexifuel, aber weniger für Volvo, Saab und Ford. Ich möchte meinen Mini behalten. Nun habe ich eben erste Firmen entdeckt, die normale Benziner, wie meinen Mini, auf Flexifuel umrüsten können.
In Brasilien geschieht das übrigens im grossen Stil, dort ist Bioethanol (aus Rohrzucker) nicht nur der Treibstoff der Zukunft, sondern bereits der Treibstoff der Gegenwart.

Es hätte mich interessiert, wenn jemand anderes die gleiche Idee gehabt hätte, oder sein Auto vielleicht schon umgerüstet hätte.

Bioethanol ist billiger als Benzin, dafür scheint der Verbrauch des Fahrzeuges zu steigen. Es gibt keine verlässlichen Daten hierzu, man liest von einem Mehrverbrauch von 10 Prozent, aber auch von einem Mehverbrauch von 30 Prozent. Die Informationen hier sind einfach noch sehr unsicher, das lässt mich zögern. Übrigens erfährt der Motor offensichtlich durch das Bioethanol eine Leistungssteigerung.

Ich habe mit mehreren Umrüstern Kontakt aufgenommen, aber von da kommt auch nicht gerade viel zurück. Deshalb bin ich bin einfach noch nicht sicher, ob die ganze Sache wirklich seriös ist. Ich möchte natürlich nicht riskieren, dass mein Motor hops geht, weil da irgend ein Pfuscher dran war.

Deshalb frage ich nach Erfahrungen, bin aber auch interessiert zu hören, was Ihr so denkt.

Merci.
Gruss.
Loft
 

Alain

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11. August 2006
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Bern
www.platsch.ch
E85 verbrennt viel säuberer als Bezin deshalb ist Russ kein Thema mehr was zu beachten ist das Benzinpumpe, Tank und Leitungen E85 vertragen da es agressiver ist.

Ich habe mir auch schon Überlegungen dazu gemacht da es in meinem Umkreis 3 E85 Tankstellen gibt ;-) aber natürlich gehen meine Überlegungen eher in Richtung Leistungssteigerung in meinem neuen Auto ;-)

Gruss Alain
 

Electric Blue

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31. März 2007
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Koblenz/AG
Falls nun der Entschluss gefasst ist umzustellen (aus was für Gründen auch immer), muss was beim Mini verändert werden? Und wenn was? Gehe nicht davon aus, dass das andere übergangslos nachgeschüttet werden kann.
 

Smartini

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5. Juni 2007
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wie wirkt sich denn dieses Bio-Benzin auf den Motor usw. aus? Kann das bedenkenlos gebraucht werden?

Nein das kannst du nicht einfach reinkippen, dass zerfrisst die sämtliche Dichtungen. Der Motor, die Spritleitungen und der Tank müssen so angepasst werden, dass die Dichtungen von dem Ethanol nicht zersetzt werden.

Aber ich hätte auch Interesse meinen Mini mal umzurüsten, sobald es bei uns eine E85-Tankstelle in der Nähe gibbet.